DFG-Projekt: Distanzen in Wahlen
Das Projekt “Distanzen in Wahlen” wurde seit 2017 durch die DFG gefördert und ist seit 2022 abgeschlossen. Ziel des Projekts war die systematische Untersuchung von ‚Distanzen in Wahlen‘. Im Rahmen des in der theoretischen Informatik angesiedelten und mit insgesamt 285.000 Euro finanzierten Projekts (zwei Jahre Förderperiode) sollten Distanzen in Wahlen in dreierlei Hinsicht untersucht werden. Zum einen wurden Distanzen in Wahlen von einzelnen Kandidaten untersucht.
Zum zweiten wurden Distanzen in Komitee-Wahlen in den Blick genommen. Hier ging es unter anderem darum, ob und wie weit Wahlregeln, die auf Distanzen in Einzelkandidatenwahlen basieren auch auf Komitee-Wahlen erweitert werden können. Schließlich ging es drittens, um verschiedenen Formen der Einflussnahme auf Wahlen, sowohl auf solche die einen einzelnen Kandidaten wählen als auch auf Komitee-Wahlen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Bestechung und Manipulation liegen.
Wahlen spielen dabei in ganz unterschiedlichen Bereichen eine zentrale Rolle. Zum einen in politischen Wahlen und anderen Abstimmungsprozessen, aber auch zunehmend im Bereich der künstlichen Intelligenz, wo Algorithmen zwischen einer großen Zahl an Optionen automatisiert wählen. Diese Mechanismen begegnen uns bereits heute, zum Beispiel bei automatischen Empfehlungssystemen die aufgrund von online-Einkäufen Produkte empfehlen, die eine möglichst große Nähe zu der Präferenz des Käufers haben. Durch die zunehmende Nutzung des Internets werden diese Prozesse zukünftig jedoch auch für Online-Abstimmungsprozesse relevant.
Geleitet wurde das Projekt von Dorothea Baumeister. Sie ist seit 2013 Juniorprofessorin für theoretische Informatik (Schwerpunkt: Computational Social Choice) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In Ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die axiomatische und komplexitätstheoretische Analyse in den Bereichen Präferenzaggregation, gemeinsame Urteilsfindung und Verteilungsprobleme.