Regelwerk@HHU - Regeln und Verbindlichkeit im Studium
Seit Mai 2025 läuft das vom BMFTR geförderte Verbundprojekt „Regelwerk - Regeln und Verbindlichkeit im Studium“. Im Rahmen dieses Projekts leitet Prof. Dr. Stefan Conrad, stellvertretender Sprecher des DIID, das dazugehörige Teilvorhaben „Maschinelle Informationsextraktion aus Prüfungsordnungen mit Entwicklung eines Analyse-Tools“.
Im Zentrum dieses Vorhabens steht die automatisierte Auswertung von Prüfungsordnungen deutscher Hochschulen. Es stellt die technologische Basis für die übrigen Teilprojekte dar, indem es die gewonnenen Daten mit weiteren Informationsquellen (z.B. Befragungen von Studiengangsbeauftragten und Studierenden) verknüpft und ein Analyse-Tool entwickelt, das hochschulpolitische Diskussionen fundiert unterstützen soll.
Das Teilvorhaben stellt dem gesamten Projekt die aus den Prüfungsordnungen extrahierten Daten zur Verfügung, baut einen umfassenden, alle deutschen Hochschulen und Fächer abdeckenden Datenbestand auf und verknüpft diesen in Zusammenarbeit mit den anderen Teilvorhaben mit externen Daten. Gemeinsam wird die Funktionalität des Analyse-Tools festgelegt, das dieses Teilvorhaben dann implementiert.
Inhaltlich setzt das Projekt zwei Schwerpunkte:
1. Extraktion von Regeln aus Prüfungsordnungen
Ziel dieses Teilprojekts ist die automatisierte Extraktion und Strukturierung von Regelwerken zu Zulassung, Beratung und Prüfungen aus den Prüfungsordnungen deutscher Hochschulen. Mithilfe moderner Verfahren des Natural Language Processing (NLP) und des maschinellen Lernens werden hierfür spezialisierte Verarbeitungspipelines entwickelt. Diese ermöglichen die Extraktion relevanter Textinhalte aus PDF - und Word-Dokumenten, deren Bereinigung sowie die anschließende strukturierte Speicherung. Darauf aufbauend werden natürlichsprachlich formulierte Regelungen identifiziert und in eine für die weitere Verwendung geeignete Form überführt. Verschiedene methodische Ansätze werden hinsichtlich der Qualität und Genauigkeit der extrahierten Informationen evaluiert und miteinander verglichen.
2. Entwicklung eines Analyse-Tools
Im zweiten Schwerpunkt dieses Teilvorhabens wird in enger Zusammenarbeit mit den weiteren Verbundpartnern die Konzeption eines Analyse-Tools vorangetrieben. Ziel ist es, eine Anwendung zu entwickeln, mit der sich Regelungen verschiedener Hochschulen und Bundesländer benutzerfreundlich darstellen und systematisch vergleichen lassen. Dabei werden sowohl die Funktionalität als auch die Benutzeroberfläche und geeignete Visualisierungsmöglichkeiten entworfen. Die Umsetzung erfolgt in zwei aufeinanderfolgenden Phasen: Zunächst wird eine Basisversion mit den zentralen Kernfunktionen realisiert, gefolgt von einer erweiterten Fassung, die zusätzliche Visualisierungen sowie die Integration von Daten aus der amtlichen Studierendenstatistik umfasst. Die fertige Anwendung wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und anschließend frei zugänglich gemacht. Darüber hinaus unterstützt das Teilvorhaben die weiteren Projektpartner durch die Bereitstellung, Nutzung und Integration relevanter Daten aus unterschiedlichen Quellen und trägt so zur Gesamtanalyse bei.
Das Teilprojekt wird bis April 2029 (4 Jahre) mit einer Summe von rund 425.000€ vom BMFTR gefördert.