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Kolloquium mit Andrea L. Guzmann

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Das DIID vernetzt nicht nur HHU-Forschende aus fünf Fakultäten in den Themenfeldern Demokratie & Digitalisierung, sondern bietet auch ein Forum für internationalen Austausch. Am 11. November war Andrea L. Guzman von der Northern Illinois University zu Gast am DIID.

Prof. Dr. Guzman zählt zu den führenden Stimmen im Feld der Human-Machine Communication. Als Forscherin, Dozentin und Thought Leader untersucht sie, wie Menschen mit KI interagieren – von Sprachassistenten über Bots bis hin zu generativer KI im Journalismus. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, Human-Machine Communication als eigenes Forschungsfeld zu etablieren und wurde von Stanford/Elsevier 2023 und 2024 zu den Top 2 % der Wissenschaftler:innen im Bereich der Kommunikations- und Medienwissenschaften gezählt.

Im Rahmen eines von DIID-Mitglied Dr. Fabian Anicker und Dr. Dennis Frieß organisierten Kolloquiums hielt Guzman einen Vortrag zum Thema „Meeting the Challenge of Communicative AI – A Human-Machine Communication Framework“ im Haus der Universität. Dabei ging es unter anderem um die grundsätzliche Frage, was passiert, wenn KI als kommunikativer Akteur konzeptualisiert wird. Denn anders als bei konventionellen Medien kommuniziert man im Falle von Chatbots und ähnlichen Anwendungen kommunikativer KI nicht durch, sondern mit dem Medium. Dabei handelt es sich um Kommunikation, weil zwischen Menschen und Maschinen Sinn erzeugt wird. Die Kommunikationsfähigkeit von Maschinen wirft Fragen zur Funktionsweise der Mensch-Maschine-Kommunikation, ihrer sozialen Einbettung und zum grundlegenden Verständnis der Beziehung zwischen Menschen und Maschinen, also dazu, was Maschinen im Verhältnis zum Menschen eigentlich sind und leisten (und leisten sollen), auf.

Die anschließende Diskussion identifizierte viele Schnittmengen mit aktuellen Forschungsprojekten des DIID. Dazu zählt auch das von Dr. Fabian Anicker eingeworbene DFG-Projekt „Large Language Models als kommunikative Akteure“. Das Projekt untersucht, wie Menschen die Kommunikation mit großen Sprachmodellen wie ChatGPT wahrnehmen und welche Auswirkungen diese Interaktionen auf Einstellungen und Handlungsabsichten haben. Ziel ist es, eine empirisch fundierte Theorie der kommunikativen Agency zu entwickeln, also besser zu verstehen, inwiefern LLMs als kommunikative Akteure wirken und welchen sozialen Status sie in der digitalen Gesellschaft einnehmen.

Wir danken Andrea Guzman sehr herzlich für den inspirierenden Austausch und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.