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Herzlich Willkommen am DIID!

Das Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie (DIID) erforscht die Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung und Demokratie. Unser Fokus liegt auf der Frage, wie digitale Technologien – insbesondere das Internet und datengetriebene Systeme – politische Partizipation, öffentliche Diskurse und demokratische Entscheidungsprozesse beeinflussen.

Die digitale Transformation eröffnet neue Möglichkeiten der Beteiligung, verändert Kommunikationsräume und stellt etablierte demokratische Mechanismen vor neue Herausforderungen. Am DIID analysieren wir diese Entwicklungen, untersuchen sowohl Chancen als auch Risiken und entwickeln wissenschaftlich fundierte Konzepte zur aktiven Gestaltung digitaler Kommunikations- und Partizipationsräume.

Unsere Forschung ist inter- und transdisziplinär angelegt: Unter dem Dach des DIID kommen Forschende aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen (u.a. Informatik, Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften), um gemeinsam an Forschungsprojekten zu arbeiten. In enger Kooperation mit Akteur:innen aus der Praxis setzen wir auf transdisziplinäre Ansätze, um wissenschaftliche Erkenntnisse in die gesellschaftliche Anwendungskontexte zu übertragen.

Ein zentraler Aspekt unserer Arbeit ist der Einfluss digitaler Technologien auf öffentliche Meinungsbildung und politische Diskurse. Dabei spielen algorithmische Systeme und Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle – sei es bei der Moderation von Online-Diskussionen, der Personalisierung politischer Inhalte oder der Erkennung von Desinformation. Wir untersuchen, wie diese Technologien genutzt, reguliert und weiterentwickelt werden können, um demokratische Prozesse zu stärken und Missbrauch einzudämmen.

Unser Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Impulse für eine demokratische Gestaltung digitaler Räume zu geben. Durch empirische Forschung, anwendungsorientierte Entwicklung und den direkten Austausch mit der Praxis tragen wir dazu bei, digitale Innovationen und gesellschaftliche Anforderungen miteinander zu verbinden.

Aufbau und Organisation des DIID

Am DIID forschen aktuell über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität aus unterschiedlichen Disziplinen. Das DIID versteht sich als Dach, unter dem interdisziplinär Projektideen entwickelt und konkrete Fragestellungen rund um das Thema Internet und Demokratie erforscht werden.

Mit seiner offiziellen Gründung am 21. Juli 2016 hat das DIID seine Arbeit als zentrale wissenschaftliche Einrichtung an der Heinrich-Heine-Universität aufgenommen. Aufbau und Organisation des DIID sind in einer Institutssatzung geregelt. Leitendes Organ ist der für zwei Jahre gewählte Vorstand. Die Geschäftsführende Leitung obliegt einem Sprecherteam, dem aktuell Marc Ziegele sowie seine Stellvertreter Stefan Conrad und Ulrich Rosar angehören. Das DIID wird zudem von einem Beirat unterstützt und beraten. Das operative Team des DIID besteht aus DIID-Koordinator Dennis Frieß, den gewählten Sprechern, sowie der Administration und wissenschaftlichen Hilfskräften (Organigramm).


Aktuelles

Studie zur Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz
Nur jeder fünfte befürwortet den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in den Medien

Die aktuellen Forschungsergebnisse des Forschungsprojekts [MeMo:KI] zeigen, dass nicht nur kaum Verbesserung von journalistischer Qualität vermutet wird, sondern, dass viele Bürgerinnen und Bürger sich für eine starke Regulierung von KI im Journalismus aussprechen.

Trotz des kritischen Urteils über den Einsatz von KI in journalistischer Arbeit, erwarten die befragten Bürger, dass einige journalistische Aufgaben durchaus besser durch den Einsatz von KI ausgeführt werden können als von menschlichen Journalisten. Redaktionen sollten deshalb KI-Technologien nur gut begründet und transparent einsetzen.

Seit Mai 2020 untersucht der Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz [MeMo:KI] alle zwei Wochen die Einstellung der Bevölkerung zu KI-Fragen. Wie intensiv setzen sich die Bürgerinnen und Bürger mit dieser Technologie auseinander? Wo sehen sie Anwendungsgebiete, was sind ihre Befürchtungen? Im Fokus der letzten Untersuchung stand die Frage: Wie nimmt die Bevölkerung den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Zukunft des Journalismus wahr? Die Ergebnisse zeigen, dass sich nur etwa jeder Fünfte den Einsatz von KI in den Medien zustimmt. Dies ist ein recht niedriger Wert, gerade wenn man es etwa dem Einsatz von KI in der industriellen Produktion vergleicht, den 72 Prozent der Befragten befürworten.

Insgesamt wird nach Meinung der Befragten künstliche Intelligenz die Qualität journalistischer Produkte kaum verbessern. So glaubt nur ein Bruchteil der Befragten daran, dass KI positive Auswirkungen hat. Z.B. erwarten nur 17 Prozent eine Steigerung der Objektivität und nur 10 Prozent meinen, dass die Medien glaubwürdiger werden. Allerdings spiegeln die Befragten im Meinungsmonitor, dass KI einige journalistische Aufgaben durchaus besser ausführen kann als menschliche Redakteure. KI wird insbesondere ein hoher Wert für technische Aufgaben wie der „Manipulationserkennung“ oder dem sogenannten „Fact-Checking“ attestiert. Dass KI jedoch bessere Texte schreiben kann als der Mensch, daran glauben die wenigsten (12 Prozent).

Wichtig ist den Befragten offenbar, dass der Einsatz von KI für die Leser deutlich erkennbar ist, so sprechen sich 82 Prozent für eine Kennzeichnungspflicht von KI in der Nachrichtenproduktion aus. Ein komplettes Verbot von KI im Journalismus fordern allerdings nur 17 Prozent. 

„Zusammenfassend können wir demnach durchaus interessante Widersprüche aufzeigen“, erklärt Projektmitarbeiter Kimon Kieslich. „Während durchaus Leistungsvorteile von KI-Systemen durch die Bevölkerung wahrgenommen werden, trägt das nicht zu einer Steigerung der Qualitätserwartung bei. Fast das Gegenteil: Der KI-Einsatz im Journalismus wird recht kritisch betrachtet. Redaktionen sollten daher KI-Systeme nur reflektiert und bewusst einsetzen.“

Zum Projekt:

Im Rahmen des [MeMo:KI] wird die Entwicklung der Bevölkerungsmeinung zur Künstlichen Intelligenz durch eine im zweiwöchentlichen Rhythmus wiederholte Befragung dokumentiert. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden monatlich auf der Projekthomepage https://www.cais.nrw/memoki/ veröffentlicht. Der [MeMo:KI] ist ein gemeinsames Projekt des Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum und der HHU und wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Neben der regelmäßigen Befragung von 1000 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern gibt es auch eine teilautomatische Auswertung der deutschen Medienberichterstattung zum Thema. Die Ergebnisse beider Erhebungen stehen der Öffentlichkeit zur freien Verfügung. „Die Ergebnisse unserer Forschung bereiten wir in einem Online-Format mit interaktiven Grafiken und Tabellen auf, sodass alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sich selbst anschauen können, wie die Gesellschaft und die Medien mit dem Thema Künstliche Intelligenz umgehen“, so Studienleiter Prof. Dr. Frank Marcinkowski.

Die aktuelle Auswertung der Befragung finden Sie hier:

https://www.cais.nrw/factsheet-4-ki-im-journalismus/

 

 

Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Forschung News